Besser, attraktiver, komfortabler: Die Serien-Version des 120 kg – „Rebell“

Auf der AERO 2013 wurde erstmals der Prototyp des „Rebell“ offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Und mit einem für einen Kleinbetrieb extremen Einsatz an Zeit, Engagement und Geld schaffte es Roman Weller als einziger Anbieter gerade noch rechtzeitig, Ende 2013 beim LSG-B die Musterprüfung nach LTF-L abzuschließen. (Seit der Zuständigkeit der DAkkS ab 01.01.2014 gibt es keine Dreiachser-Prüftslle für die 120er in Deutschland).

Damals fehlte einfach die Zeit, neben den geforderten Nachweisen auch die vielen kleinen technischen und optischen „Randprobleme“ so gewissenhaft zu lösen, wie man das von Roman Weller kennt. Das hat er nun nachgeholt und dabei keine halben Sachen gemacht:

Letzte Erprobungsflüge: So geht der Weller V3 "Rebell" nun in Serie.

Letzte Erprobungsflüge: So geht der Weller V3 „Rebell“ nun in Serie. Man beachte die Größenverhältnisse von Propeller-Durchmesser und Körperlänge des Weller-Mitarbeiters!

Neue, optisch und funktional optimierte Cowling

Optisch markanteste Änderung: Eine komplett neu gestaltete Cowling. Die links abgebildete alte Cowling war damals  kurzerhand vom Ur-Rebell der achtziger Jahre übernommen worden. Sie musste dort Raum für einen Sauer Vierzylinder-Boxer bieten. Weshalb der vergleichsweise kleine B+S Viertakter darunter etwas „verloren“ aussah und auch keine optimal gerichtete Kühlluft-Führung bekommen konnte.

 

Grafik CowlingDie neue Cowling ist deutlich schlanker, bietet aber immer noch genügend Raum für einen Hirth Zweizylinder-Zweitakt-Boxer, wenn ein Käufer mehr Leistung haben möchte. Wie die Testflüge gezeigt haben, bewegt sich die Temperatur beider B+S Zylinderköpfe  optimal synchron im „grünen Bereich“, und die maximale Reisegeschwindigkeit liegt bei gut 100 km/h.

Cockpit Serienversion

Komfortableres, geräumigeres Cockpit

Im Zuge der Änderungen an der Cowling wurde auch der Cockpitbereich überarbeitet:Der Pilot sitzt besser geschützt hinter einer höheren Scheibe, und Großgewachsene können sich über 3,5 cm mehr Fußaum bis zu den Seitenruder – Pedalen freuen. Das Panel wird aus extrem leichten Composit-Material gefertigt und bietet – als Zusatzausstattung – für bis zu fünf 57 mm Rundinstrumente Platz.

Das karge Sperrholz-Panel des Prototyps mit Schlauch zur Tankanzeige

Das karge Sperrholz-Panel des Prototyps mit Schlauch zur Tankanzeige

Zum Vergleich rechts das alte Sperrholz-Panel mit Schlauch-Anzeige der Tankfüllung. Viele Messebesucher konnten sich nicht so recht vorstellen, wie das später in Serie und unter Berücksichtigung von Käuferwünschen aussehen würde. Ebenfalls besser: Die Sicht seitlich  an der Cowling vorbei. Nicht nur im Flug, sondern auch beim  S-Rollen von Vorteil.

 

Unzählige kleinere Optimierungen

Praktisch jedes Bauteil und jede Peripherie-Baugruppe wurden vom Weller-Team nochmals unter die Lupe genommen – bis hin zu selbst gefertigten, leichteren Scheibenrädchen (!) für die Seilzüge. Maximal 120 kg Leergewicht für die Serienversion in Grundausstattung sind eben eine ganz extreme Herausforderung, die noch nicht jeder potenzielle Anbieter gemeistert hat.

Hier nur die wichtigsten Änderungen: Leichtere Hydraulik-Scheibenbremse mit Feststelleinrichtung am Knüppel. Tankanzeige durch Schwimmer-Draht im Tankdeckel statt Schlauch auf dem Panel. Neu konstruierter Container für das Rettungssystem ES 78 (hinter dem Piloten im Rumpfoberteil). Etwas verkleinerte, leichtere Radschuhe.

Serie Seitenansicht

Und auch an so praktische „Kleinigkeiten“ wie den Griff am Rumpfende zum Drehen des Fliegers wurde auf intelligente und Gewicht sparende Weise gedacht: Ein Stück frei gelegtes Rumpfrohr in angenehmer Griffhöhe, die das Bücken unnötig macht – siehe Bild Seitenansicht.

www.weller-flugzeugbau.de