Non-Profit-Projekt des VMLL auf der AERO: „Paris Parasol“ für den Selbstbau.

Flugfertige Leichte Luftsportgeräte sind nach gegenwärtigem Stand der Musterprüfungen ab knapp über 20.000 € zu haben. Aber auch das ist für manche noch immer zu viel – insbesondere für junge Leute, die noch am Anfang der beruflichen Karriere stehen. Doch gerade diese Gruppe hat im Gegenzug oft (noch) mehr Zeit und kann das beschränkte Budget mit Eigenleistung kompensieren.

Insbesondere für diese Freunde des „wirklich leichten Fliegens“ stellt der „Verband zur Förderung motorisierter Leichter Luftsportgeräte e.V“. einen interessanten Selbstbau-Flieger vor. Skizze:

Der ursprüngliche Entwurf des „Paris Parasol“ stammt von dem Belgier Johan Daelemans. Er erfüllte aber in vielen Punkten nicht die Voraussetzungen für eine Musterprüfing in Deutschland. Dipl. Ing. Hans-Peter Schneider hat daher die Konstruktion grundlegend überarbeitet, um den Bauvorschriften LTF-L zu entsprechen.

Das Konzept der Aluminium-Rohr / Tuch – Bauweise stellt keine zu hohen Anforderungen an den Selbstbauer, weder beim handwerklichen Geschick noch bei der Ausstattung der Werkstatt. Der kleine Hochdecker im Classic – Look eignet sich daher für ein breites Spektrum von Amateurbauern. Etwas anspruchsvoll sind allerdings die gebogenen Rohre des Leitwerks.

Der wohl interessanteste Aspekt für viele, die sparen wollen oder müssen: Der Flieger ist ein Non-Profit-Projekt des VMLL. Der Verband übernimmt im ersten Schritt die Entwicklung, die Materialkosten und die Herstellung des Prototypen. Wenn sich dann zur offiziellen Vorstellung auf der AERO genügend ernsthafte Interessenten finden, erfolgt auch noch die Durchführung und Vorfinanzierung der Musterprüfung nach LTF-L.

Bei jedem realisierten und auf dieser Basis mustergeprüften Amateur-Nachbau wird dann anteilig eine „bezahlbare“ Umlage erhoben, damit die Vorfinanzierung der Musterprüfung Stück um Stück an den Verband zurückfließt. Auf diesem Weg will der VMLL mit einem Leichten Luftsportgerät, das ja extrem preiswert im Unterhalt ist, endlich auch wieder weniger betuchten Piloten den Zugang zum eigenen Flugzeug ermöglichen. Ehrgeiziges Ziel ist ein Herstellungspreis ab 11.000 Euro „all inclusive“ bei maximaler Eigenleistung – je nachdem wie günstig Motor und Rettung eingekauft werden können. Vielleicht wird es dann aus der Gruppe der Selbstbauer auch Anbieter bestimmter, schwerer herzustellender Teile geben.Skizze:

Der Bau des Prototypen ist in vollem Gange. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, kann der Rumpf bereits zur AERO auf dem Gemeinschaftsstand des VMLL begutachtet werden. Dort wird dann auch diskutiert und festgehalten werden, welcher Antrieb der Favorit bei den prospektiven Selbstbauern ist. Auch eine ergänzende Musterprüfung mit einem zweiten Motor ist nicht aus dem Weg, wenn genügend Interesse besteht.