Wellers „Rebell“ geht in die FLugerprobung.

Da in der Messevorschau des VMLL- Standes vom Uli V3 Rebell nur der unbespannte Rumpf gezeigt werden konnte, hier nun der fertige Flieger:Der auf der AERO gezeigte Prototyp hat alle Belastungsversuche bereits hinter sich und geht jetzt nach Installation des Rettungsgerätes (im Rumpf hinter dem Cockpit) in die Flugerprobung. Die vorläufig herausgegebenen Daten:

Leergewicht 120 kg  /  Musterprüfung nach LTF-L  / MTOW 250 kg  / Zuladung 130 kg Vmin ca. 54 km/h /  Vne ca. 127 km/h / Reisegeschwindigkeit  ca. 90 – 100 km/h Tankvolumen 23 Liter  / Spannweite 8,6 m  / Länge 5,3 m / Höhe 2,0 m

Der Rebell ist ein „ausgewachsener“ Flieger mit geräumigem Cockpit. Das Foto rechts zeigt zur Demonstation einen 2,04 m (!) großen Piloten, der problemlos Platz findet und noch üppige Kopffreiheit bis zur Flügelunterseite genießt.

Auch das Ein- und Aussteigen bereitet für hoch gewachsene, korpulente oder weniger gelenkige, ältere Piloten keine Schwierigkeiten: Der Rebell verfügt rechts über einen tiefen Rumpfausschnitt mit optionaler Klappe. Als Komfort -Option ist zusätzlich ein Trittbügeld lieferbar, der je nach Bedarf  mit wenigen Handgriffen  unter dem Streben-Ansatz montiert oder wieder demontiert werden kann.

Zwei Antriebe stehen beim Rebell zur Wahl: Zum einen der V-Zweizylinder Viertakter Briggs + Stratton, der mit seinem unverwechselbaren und sonoren Klangbild schon seit Jahren im Uli NG Dienst tut. Zum anderen der bekannte Hirth Zweizylinder Zweitakt-Boxer F 23. Der Boxer kann dabein ohne Änderung der Cowling montiert werden.

Der Preis steht vor Abschluss der Flugerprobung noch nicht genau fest. Roman Weller ist aber weiterhin sehr zuversichtlich, dass er diesen klassischen Flieger im Stil der 20er Jahre flugfertig ab 26.000 € inklusive Mehrwertsteuer anbieten kann.

www.weller-flugzeugbau.de


 

VMLL Gemeinschafts – Messestand auf der AERO Friedrichshafen

Zur AERO 2013 vom 24. bis 27. April 2013 hat der „Verband zur Förderung motorisierter Leichter Luftsportgeräte e.V.“ einen Gemeinschaftsstand angemietet. Durch die Verteilung der Kosten und optimierte Raumnutzung können dadurch auch kleinere Anbieter an der AERO teilnehmen, für die ein eigener Messestand wirtschaftlich nicht vertretbar wäre.

Da rechtsverbindliche Bauvorschriften für die 120 Kg-Klasse erst seit Sommer 2012 existieren (LTF-L) und erst danach speziell auf diese Anforderungen abgestimmte Konstruktionen möglich wurden, ist es kein Wunder, dass es gleich 2 „LL-Weltneuheiten“ auf dem VMLL-Stand zu besichtigen gibt:

Der „Rebell“ von Roman Weller

Weller Flugzeugbau zeigt den zur Messe gerade fertig gewordenen Prototyp des neuen Uli V3 „Rebell“. Der klassische Parasol-Hoch-decker im Stil der „Zwanziger Jahre“ entspricht optisch fast ganz dem früheren 180 kg – Rebell mit Verkehrszulassung. (Siehe Foto und  auch den Artikel „Klasse Klassiker“ vom 06. November 2012.)

Technisch jedoch basiert der LL-Rebell auf dem modernen Leichtbau-Konzept des Uli NG und nutzt dessen Flächen und Leitwerks-Module. So ist das 120 kg -Limit sogar mit einem relativ schweren Viertakter erreichbar.

Der Pilot sitzt tief und daher ordentlich wettergeschützt in einem geräumigen Cockpit, und über einen Einschnitt in der rechten Rumpfseite (mit Klappe und  Trittbügel als Optionen) können auch weniger sportliche Naturen und vorgerückte Semester das Cockpit ohne Probleme entern. Die formgebende Struktur am Rumpfrücken reicht dem Piloten bis über die Schultern. Hier findet das Rettungssystem Charly 78 in einem angepassten Gehäuse Platz.

Die Cowling wurde beim ausgestellten Protoptypen mit Briggs +Stratton 1:1 vom alten Rebell übernommen. Sie sorgt durch relativ weit nach außen in den Prop-Strom reichende Lufteinlässe für gute Kühlung und bietet – als Zusatznutzen – auch PLatz für einen Sauer Vierzylinder Boxer für Piloten, die den „Rebell“ mit höherem Gewicht und normaler UL-Zulassung betreiben wollen.

Besonders interessant für alle, die möglichst bald mit einem „Rebell“ in die Luft wollen: Die Flächen und das Leitwerk wurden bereits im Rahmen der Musterprüfung des neuen Uli NG  erfolgreich den Belastungstests unterzogen, und auch der Rumpf inklusive Fahrwerk hat mittlerweile alle erforderlichen Nachweise hinter sich gebracht.

Für die Durchführung der Musterprüfung braucht es also nur noch Feinarbeit und die Entscheidung, mit welchen Motoren der Rebell lieferbar sein soll. Im Prototyp auf der Messe wird der B+S V2 -Viertakter gezeigt. Aber mit ernsthaften Kaufinteressenten sollen auf der AERO zusätzliche Alternativen diskutiert werden. Weller möchte so weit wie möglich auf Kundenwünsche eingehen. Kosten: Mit dem B+S ist ein Verkaufspreis von 26.000 € vorgesehen – flugfertig inkl. MWSt.

Nicht als Exponat, aber mit anschaulichem Info-Material wird außerdem der neue Elektro-Uli vorgestellt, dessen Erstflug gerade bevorsteht.

 

Hochdecker „Paris Parasol“

Die zweite „Weltneuheit“ betrifft ebenfalls einen nostalgischen Klassiker im Stil der „Zwanziger“: Der „Paris Parasol“ basiert auf Plänen des Belgiers Johann Daelemans, der sich ohne wirtschaftliche Interessen für einfache, preiswerte Flieger engagiert. Dieses Ziel entspricht genau dem Selbstverständnis des VMLL.

Dipl. Ing. Hans-Peter Schneider hat daher die Konstruktion komplett überarbeitet, damit die Anforderungen der deutschen Bauvorschriften erfüllt werden und eine Musterprüfung nach LTF-L möglich ist. Der VMLL fördert die Entwicklung des „P.P.“ als Non-Profit-Projekt. Er übernimmt im ersten Schritt die Entwicklung, die Materialkosten und den Bau des Prototypen. Der Rumpf wird bis zur AERO weitgehend fertig sein. Zwei im Amateurbau  erfahrne VMLL- Mitglieder, die H.P. Schneider beim Bau des Prototypen unterstützen, werden werden ebenfalls auf der AERO als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Durch die Gespräche auf dem Messestand wird sich zeigen, in welchem Umfang der Paris Parasol bei Amateurbauern auf ernsthaftes Interesse stößt. Bei entsprechender Nachfrage will der VMLL in einem zweiten Schritt auch die Musterprüfung vorfinanzieren.

Für jeden stückgeprüften Amateurbau soll dann eine erschwingliche Umlage erhoben werden, damit die verauslagten Kosten „scheibchen-weise“ an den VMLL zurückfließen. Über den VMLL wird ausschließlich der Amateurbau nach Plänen ermöglicht. Es wird vom VMLL auch in Zukunft keine Bausätze geben.

Auch über die Wahl des Antriebs soll mit ernsthaft interessierten Amateurbauern am Stand ausführlich diskutiert und danach ein Meinungsbild über zusätzliche Motoroptionen hergestellt werden. Der Rumpf des Prototypen ist mit dem Aixro XF40 ausgestattet.

Viertakt-Wankel von Woelfle Engineering

Manche 120 kg – Flieger brauchen nicht nur besonders leichte, sondern auch recht leistungsfähige Motoren. Dabei wünschen sich viele Piloten eine Alternative zu Zweitaktern mit vergleichbar gutem Gewichts- / Leistungsverhältnis.

Woelfle Engineering hat – zunächst für den Kart-Sport – sehr erfolgreiche 4-Takt Wankelmotoren entwickelt, die auch im Klangbild überhaupt nicht an Zweitakter erinnern und die auch weder mit dem Auge oder mit der Nase an einer „Fahne“ erkennbar sind. Denn durch die hohen Betriebstemperaturen werden Ölrückstände „bis zur Unkenntlichkeit“ verbrannt.

Seit geraumer Zeit werden nun auch speziell für den Luftsport ausgelegte Motorvarianten hergestellt, insbesondere der Aixro XF40. Bei verhältnismäßig moderaten 6.500 U / pro Min. gibt diese leistungsreduzierte Version immer noch 35 PS ab – genau richtig für viele LL. Der Motor selbst wiegt mit Vergaser, Luftfilter, Benzinpumpe, Wasserpumpe, 50 W Lichtmaschine, Starter und Riemenantrieb 18,7 kg.

Beeindruckend ist aber vor allem das Systemgewicht: Zusammen mit kompletter Schalldämpferanlage, Kühler, allen Schläuchen und Kühlwasser bringt er nur 24,7 kg auf die Waage. Mit dem benötigten Riemengetriebe sind je nach Einsatzart also 28 kg oder weniger für das Gesamtsystem realisierbar.

In Deutschland wurden schon ältere leichte Dreiachser erfolgreich auf den XF 40 umgerüstet. In England ist dieser Motor auch bereits in einem Neuflugzeug erhältlich, dem Escapade Kid (SSDR = Single Seat De-Regulated = 115 kg leer ohne Rettung) von Terry Frances – siehe Foto.

Gramex „Song“

Im Gegensatz zu zu den klassischen Parasols präsentiert Pavel Pajer mit seinem Song High-tech in Sachen Konstruktion, Fertigungstechnik und erzielbarer Aerodynamik. Bereits der Prototyp auf der AERO 2012 – noch mit Bailey-Motor- sorgte mit dem Aufkleber „113 KG“ für Aufsehen.

Inzwischen hat sich einiges getan: Pavel Pajer berichtet, dass die tschechische Zulassung als UL , deren Nachweise in Deutschland anerkannt werden, praktisch abgeschlossen ist. Nun ist er dabei, die ergänzenden Nachweise erarbeiten zu lassen, die für die 120 kg – Klasse entsprechend LTF-L erforderlich sind. Das wird nicht sehr lange dauern.

Die größte Überraschung aber: Der „Song“ kommt mit einem neu entwickelten 4-Takt-Dreizylinder Sternmotor auf die Messe!

 

 

 

 

 

Pavel Pajer wird neben seinem „Song“ ein zusätzliches Muster dieses Motors zeigen, um das geringe Gewicht zu demonstrieren.

In dem flachen, in der Sitzhaltung mehr an einem Segelflieger orientierten Cockpit werden sich Umsteiger vom Motorlosen Fliegen sofort zu Hause fühlen – eine stetig und schnell wachsende Zielgruppe. Insbesondere viele Freunde aus Kreisen der 120 kg Segelflieger, die ohnehin bereits dem leitungs- und Kostendruck der „großen Segelfliegerei“ entflohen sind, wünschen sich jetzt zusätzlich mehr fliegerische Autonomie und möchten liebend gern die Abhängigkeit von Winde oder Schleppflugzeug beenden.

Dennoch betont Paver Pajer zu recht, dass sich der „Song“ gerade auch wegen seines Viertaktmotors und der Leistungsdaten in Folge der guten Aerodynamik bestens als Motorflieger fürs Luftwandern eignet. Für die Aret des Fliegens also, die bei den meisten Motorseglern im Vordergrund steht.

Zuletzt ein Pluspunkt, der nur in abgerüstetem Zustand sofort ins Auge fällt: Die großen Flügelstummel mit dem Doppelrumpf ermöglichen einen stabilen Stand beim Trailern auf dem „Breitspurfahrwerk“ und machen die entsprechend verkürzten Flächen noch leichter und besser handhabbar.

 

 

VMLL Info-Theke

Unabhängig vom „Paris Parasol“ will der neue Verband natürlich auch über sich selbst und seine Ziele informieren. Und es gibt endlich eine Gelegenheit, etliche Verbandsmitglieder persönlich kennenzulernen. Zur Lektüre der Unterlagen und zum  Info- und Meinungsaustausch stehen zwei kleine Sitzgruppen bei der Info-Theke zur Verfügung.

Da viele Besucher auf dieser AERO aber erstmals in die Thematik der 120 Kg – Klasse involviert sein werden, hält der VMLL einen kleinen Info-Prospekt als Erstinformation über das „wirklich leichte Fliegen“ mit motorisierten Dreiachsern bereit, um neue Interessenten für diese noch ganz junge und vor allem auch endlich wieder erschwingliche Art des Flugsports zu gewinnen. Denn bislang spielte sich das „120er-Leben“ fast ausschließlich zwischen Insidern ab. Das soll sich ändern. Mit bescheidenen, preiswerten Fluggeräten, die wie selbstverständlich statt eines Motorrades oder kleinen Segelbootes bei Normalverdienern „zum Haushalt“ gehören können.

Bis bald!

VMLL Gemeinschaftsstand: Halle B4 Stand 204

Neuer Ekolot „Elf“ auf der AERO

Rechtzeitig zur AERO im April präsentiert sich der komplett überarbeitete Motorsegler Ekolot „Elf“in der 120 kg – Klasse entsprechend LTF-L. Der deutsche Ekolot-Importeur Ernst Niederer strahlt: “ Alle Änderungswünsche, die sich aus der Präsentation des Prototyps auf der AERO 2012 ergaben, sind erfüllt!. Und das Gewicht stimmt auch!“ (Siehe unten Beitrag vom 19.12.12)

Das heißt: Mehr Platz im vergrößerten Cockpit auch für hochgewachsene und etwas fülligere Piloten. Breite Flügelstummel zur Aufnahme der nun etwas kürzeren und leichteren 1-Mann-Steckflügel. Flacheres Fahrwerk, der Flieger steht geduckter da ohne aufragendes Leitwerk. Alternativ Sommerbetrieb mit Cabrio – Scheibe.

Auch Piloten mit etwas erhöhtem BMI sind im neuen Cockpit gut aufgehoben und müssen nicht auch im Winter offen fliegen: Insbesondere die Kopffreiheit ist gewachsen. Die Cabrio-Scheibe ragt hoch hinaus und verschlechtert daher die Aerodynamik nur in vertretbarem Ausmaß.

 

Nicht alle Interessenten werden allerdings über die Änderung des Antriebs glücklich sein. Statt des Viertakt-Boxers aus 2012, der allerdings unter jedem Aspekt etwas überdimensioniert für dieses echten Motorsegler wirkte, kommt nun der Zweitakter Polini

Thor 200 mit 29 PS zum Einsatz – für einen Motorsegler mehr als ausreichend. Im Gegensatz zu den hier gezeigten Fotos kommt der „Elf“ daher auch passend mit einem Dreiblatt-Faltpropeller. Und wer unbedingt mehr Leistung will. kann später den Thor 250 mit 36 PS wählen. Auch damit soll der „Elf“ das 120 kg – Limit problemlos einhalten – kann aber auch als normales UL zugelassen werden.

Die aktuellste Änderung wird für sehr viele 120 -kg – Interessenten besonders erfreulich sein: Der „Elf“ wird zusammen mit einem speziell angepassten geschlossenen Hänger geliefert werden und kosten damit dann 39.900,- €

Ernst Niederer wird auf der Messe mit dem Vorverkauf beginnen. Stand B3-121.